Obwohl die Übertragungsnetzbetreiber ihre im vergangenen Herbst indizierten Preise für die Netznutzung beibehielten, hat es bei über zweihundert Verteilnetzbetreibern zum Jahreswechsel noch einmal Anpassungen gegenüber den vorläufig in 2022 veröffentlichten Preisinformationen gegeben – mehrheitlich nach unten: 195 Unternehmen reduzierten die Netzkosten für einen Haushaltskunden (SLP) mit Jahresverbrauch von 3.500 kWh in der Niederspannung endgültig, wobei sich die Senkungen bei 49 Stromnetzbetreibern auf weniger als 1 Prozent (%) belaufen.

Am stärksten wirkt sich die Entlastung bei der Stromnetz Pullach GmbH mit 11,93 % aus. Ein Haushaltskunde der Stadtwerke Kaltenkirchen GmbH hingegen muss gegenüber dem vorläufigen Kostenniveau noch eine Steigerung um 34,31 % hinnehmen – eines von insgesamt 45 Netzunternehmen, welche bei den endgültigen Preisblättern einen Kostenbestandteil erhöht haben. Insgesamt wird der Anstieg der Netzentgelte gegenüber dem vorläufigen Entgeltniveau leicht gedämpft.

Vorjahresvergleich: mittlerer Kostenanstieg um circa 17 %

Bundesweit sind an Netzkosten für den Strombedarf im Durchschnitt* vom oben genannten Haushaltskunden seit diesem Jahr netto rund 332,84 Euro pro Jahr (€/a) beziehungsweise 9,51 Cent je Kilowattstunde (ct/kWh) zu entrichten. Im Vergleich zum Vorjahr (2022) entspricht das einer Erhöhung um rund 17,39 % oder 49,96 €/a. In diese Zahlen sind Kostenänderungen aufgrund von Netzbetreiberwechseln eingerechnet.

Während in den Gebieten von 771 Stromnetzbetreibern die Gebühren um mindestens 3 % steigen (Stadtwerke Velten GmbH: +48,62 % bzw. +99,30 €/a netto), sinken sie bei 11 Stromnetzbetreibern um mehr als 3 % (Stadtwerke Kusel GmbH: -23,45 % bzw. -81,1 €/a netto. Seit dem 1.1.2023 verpachten die Stadtwerke das Strom- und Gasnetz an die SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG). Waren die EVU Langenpreising in 2022 mit 140,45 €/a (netto) noch der günstigste Netzbetreiber, erhöhten sie die Gebühren netto für den besagten Haushaltskunden um +67,90 €/a, was einem Kostenanstieg von 48,34 % entspricht.

Die Teuerung der Netzgebühren für einen Gewerbekunden (RLM; 50 MWh / 50 kW; Niederspannung) fällt mit +17,34 % im bundesweiten Mittel ähnlich hoch aus. Er muss im Vergleich zum Vorjahr 759,38 €/a (netto) durchschnittlich mehr bezahlen. Etwas geringer aber immer noch deutlich steigen die Kosten für einen Industriekunden (RLM; 500 MWh / 250 kW; Mittelspannung) um 16,28 % im Vorjahresvergleich: Es sind 4.702,95 €/a (netto) mehr seit Jahresbeginn zu entrichten.

Detaillierte Analysen zur Entwicklung in den einzelnen Netzgebieten, Spannungsebenen und Liefersituationen können Anwender wie gewohnt im Cockpit der GET AG vornehmen.

* Der Durchschnitt wurde über die Anzahl aller relevanten Postleitzahlen der Erhebungsbasis gebildet, ohne deren Größe in der Fläche oder die Anzahl von relevanten Marktlokationen zu berücksichtigen. Gab es mehrere Netzbetreiber oder Ortskombinationen je PLZ, ging jeder Wert in die Durchschnittsermittlung ein.

* In die Kostenbetrachtung flossen die Arbeits- und Grundpreise sowie die von den Netzbetreibern ausgewiesenen Kosten für die Messdienstleistung für konventionelle Zähler bei jährlicher Abrechnung ein.

Immer mehr Autofahrer setzen auf E-Mobilität: Die Zulassungszahlen für Fahrzeuge mit Elektroantrieb sind nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) im Jahr 2022 erneut gestiegen. Demnach erreichten 827.321 hybridangetriebene Pkw (+9,6 % im Vergleich zum Vorjahr) einen Anteil von 31,2 Prozent. Darunter bildeten 362.093 Plug-in-Hybride (+11,3 %) einen Anteil von 13,7 Prozent. 470.559 Elektro-Pkw (BEV) wiesen mit einem Anteil von 17,7 Prozent eine Steigerung um +32,2 Prozent auf, so das KBA.

Damit steigt der Bedarf an Ladelösungen auch im privaten Bereich. Sie wollen Ihren Kunden attraktive Angebote unterbreiten und sind auf der Suche nach einer Pricing-Lösung? Wussten Sie, dass Sie gemeinsam gemessene Autostromtarife für das Laden zuhause im Cockpit analysieren können?