Gasnetzentgelte steigen voraussichtlich moderat
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Gasnetzentgelte steigen voraussichtlich moderat
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Sehr geehrte Damen und Herren,
wie hoch der Preisanstieg der Gasnetznutzung zum kommenden Jahr ausfällt, wer die Preisträger des diesjährigen Innovationspreises der Deutschen Gaswirtschaft sind oder wer hinter der künftigen SachsenEnergie AG steht, das erfahren Sie im aktuellen Newsletter Gasvertrieb.
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Gasnetznutzung: Entgelte steigen um rund 2 Prozent
Nur wenige Gasnetzbetreiber halten ihre Netzentgelte zum kommenden Jahr konstant. In mehr als der Hälfte der Gasnetzgebiete ändern sich die Kosten* ab 2021 um mehr als 3 Prozent (%) nach oben oder unten. Während sich je nach Region teilweise erhebliche Unterschiede um bis zu 54 % feststellen lassen, die von Energievertrieben in ihrer Kalkulation für das kommende Jahr berücksichtigt werden sollten, steigen die Netzentgelte im bundesweiten Mittel** um rund 2 Prozent. Das ergeben Analysen der GET AG zu allen vorläufig veröffentlichten Preisinformationen für drei verschiedene Liefersituationen.
So müssen Haushaltskunden (SLP, 20.000 kWh / 11 kW in Niederdruckstufe) im Durchschnitt** mit Steigerungen um circa 2,19 % auf 1,61 ct/kWh (netto) rechnen, Gewerbekunden (SLP, 100 MWh / 50 kW, in Niederdruckstufe) mit Steigerungen um rund 2,17 % auf 1,29 ct/kWh (netto) und Großkunden (RLM, 5 GWh / 2250 kW, in Mitteldruckstufe) mit einem Anstieg um etwa 2,09 % auf 0,88 ct/kWh (netto).
Im Bereich der Haushaltskunden fällt die Senkung beim Industriepark Werk Böbingen mit 15,33 % am stärksten aus – hingegen erhöhen sich die Kosten für die Netznutzung bei den Stadtwerken Büdingen um 38,51 %. (Weitere Beispiele unten.***)
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Vorläufige Entwicklung der Gasnetzentgelte ab 2021 (Jahresverbrauch: 100 MWh Erdgas / 50 kW für SLP-Kunden in Niederdruckstufe) Quelle: Cockpit der GET AG
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Die Netzkostenentwicklung für einen kleineren Gewerbekunden veranschaulicht die Karte. Am stärksten entlasten diesen die Stadtwerke Neckarsulm zum kommenden Jahr um 17,08 %. Bei den Stadtwerken Büdingen klettern die Durchleitungskosten in der Spitze um 54,52 %.
Im Vergleich zum Jahr 2020 verringern sich für einen Großkunden die Netzkosten in der Mitteldruckstufe im Netzgebiet der ENSO Netz um 35,74 %. Sie steigen bei den Stadtwerke Büdingen um 48,25 %.
Mit nachträglichen Änderungen zum Jahreswechsel ist zu rechnen, da die Gasnetzbetreiber ihre Preisblätter für 2021 noch als vorläufig gekennzeichnet haben.
* In die Kostenbetrachtung flossen die Arbeits-, Grund- und Leistungspreise sowie die von den Netzbetreibern ausgewiesenen Kosten für Messstellenbetrieb und Messung/Ablesung ein. ** Der Durchschnitt wurde über die Anzahl aller gasversorgten Postleitzahlengebiete der Erhebungsbasis gebildet, ohne deren Größe in der Fläche oder die Anzahl von relevanten Marktlokationen zu berücksichtigen. Gab es mehrere Netzbetreiber je Postleitzahl (PLZ), ging der gemittelte Wert je PLZ in die Durchschnittsermittlung ein. *** Netzwerke Saarlouis: -14,5 %, Stadtwerke Neckarsulm: -14,46 %, SSW Netz: -13,53 %, Energieversorgung Rottenburg am Neckar: -11,19 %, Gasversorgung Torgelow: -10,07 %, Stadtwerke Bietigheim-Bissingen: +13,66 %, Stadtwerke Zeven: +14,41 %, Stadtwerke Murrhardt: +15,48 %, Regionalversorger: Schleswig-Holstein Netz: -4,39 %, TEN Thüringer Energienetze: -3,29 %, Bayernwerk Netz: -3,16 %, E.DIS Netz: -0,47 %, EWE Netz: +1,3 %, Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas: +5,49 %, Thüga Energienetze: +5,57 %, schwaben netz: +6,08 %, bnNetze: +6,88 %, NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg: +8,33 %, Westnetz: +10,88 %, Gelsenwasser Energienetze: +11,35 %.
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21. Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft verliehen
Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist am 4. November 2020 zum 21. Mal der Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft verliehen worden. Nachdem sich fast 80 Projekte in den fünf Kategorien beworben hatten, entschied sich die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Behrendt, Leiter des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer Energien an der Technischen Universität Berlin, nun für fünf Projekte, die nach den Worten von Behrendt zeigen, „wie gasförmige Energieträger in vielfältiger Weise wichtige Beiträge zur Energiewende leisten können. Sie verfügen über ein weitreichendes Potenzial zur Klimaschonung und zeigen, dass sich die Gasbranche ihrer Verantwortung bewusst ist und das Energiesystem von morgen aktiv mitgestalten will“, so Behrendt gegenüber der Presse.
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Träger und Partner des Innovationspreis 2020 Bildquelle: ASUE
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In der Kategorie „Effiziente Energiekonzepte“ wurde das Projekt „MOA-H2eat” der Graforce GmbH ausgezeichnet. Das Unternehmen hat für das Berliner Mercure Hotel „MOA Berlin” eine Wärmeversorgung mit negativer CO2-Bilanz entwickelt. Dazu wird mittels des Verfahrens der Methan-Plasmalyse Biomethan in Wasserstoff und Kohlenstoff zerlegt. Aus dem Wasserstoff produziert das Hotel mit modifizierten Brennwertkesseln und einem Blockheizkraftwerk emissionsfrei Wärme und Strom. Der anfallende feste Kohlenstoff dient als Industrierohstoff und kann im Rahmen einer zukünftigen Kreislaufwirtschaft zum Beispiel zur Kunststoffherstellung genutzt werden.
In der Kategorie „Mobilität & Verkehr“ setzten sich die CM Fluids AG und die Flughafen München GmbH mit „Bio-LNG im Range-Extender-Einsatz zum Upgrade für Dieselbusse“ durch. Die so genannte „CMF Drive“-Technologie macht aus Dieselbussen klimafreundlichere Hybrid-Fahrzeuge. Dabei verbrennt ein Gasmotor verflüssigtes Biomethan (Bio-LNG). Die so erzeugte Energie wird in einer kleinen Pufferbatterie, die die elektrische Antriebsachse des Busses mit Strom versorgt, zwischengespeichert. Die Batterie speichert zudem die Bremsenergie des Busses. Ein erster umgerüsteter Bus ist seit kurzem am Flughafen München im Einsatz und befördert Passagiere nahezu klimaneutral zwischen Flugzeug und Terminalgebäude.
In der Kategorie „Innovative Produkte“ konnten stationäre, brennstoffflexible Brennstoffzellensysteme von der Robert Bosch GmbH punkten, durch die Weltraumtechnologie Einzug in den heimischen Heizungskeller hält. Mit der neuen, modular aufgebauten Festoxid-Brennstoffzelle (SOFC-Technologie) setzt Bosch aus Sicht der Jury neue Maßstäbe bei Leistung und Flexibilität. Sie kann sowohl mit Erdgas beziehungsweise Biogas als auch mit Wasserstoff betrieben werden und öffnet so die Brücke ins Wasserstoffzeitalter. Mit einer elektrischen Leistung von 10 kW belegt sie ein bislang unerschlossenes Marktsegment und birgt großes Potenzial für die dezentrale Stromerzeugung.
Das Siegerprojekt im der Kategorie „Forschung & Entwicklung“ kommt vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und der TU Dresden und widmet sich der Optimierung der Wasserstoffproduktion von Elektrolyseuren. In dem Forschungsprojekt „MADAGAS“ untersuchen die Forscher des HZDR, wie sich Gasblasen, die sich bisher unvorteilhafterweise an Elektroden des Elektrolyseurs anheften und den Prozess der Wasserspaltung behindern, früher lösen und aufsteigen können. Um Wirkungsgrade der Anlagen erheblich steigern zu können, wird das Design der Elektrode verbessert – ein Projekt für den Praxistest ist bereits vorbereitet.
Als regionaler Gestalter der Gaswende wurde die evm-Gruppe in der Kategorie „Klimaschutz & Kommune“ ausgezeichnet. Sie verfolgt mit ihrem „Gasnetz 2040“ ein ganzheitliches Konzept, bei dem viele verschiedene Einzelmaßnahmen verknüpft werden. Schon seit 1999 arbeiten der Energieversorger, Unternehmen, Hochschulen und Bürger erfolgreich zusammen. Das Spektrum der Maßnahmen reicht vom Betrieb einer Erdgasentspannungsturbine und Biogasanlagen mit angeschlossenen Einspeiseanlagen bis zur Netzautomatisierung und der Gestaltung eines intelligent verknüpften Stromnetzes. Aktuell befasst sich das Unternehmen mit dem Ausbau seiner Biogasflotte und mit Wasserstofftechnologien, z. B. der Errichtung einer Power-to-Gas-Anlage, die aus Ökostrom Wasserstoff und im Anschluss synthetisches Methan erzeugt.
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Wieder mehr Erdgasautos neu zugelassen
Nachdem die Fahrzeugneuzulassungen in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie über alle Antriebsarten hinweg im April 2020 auf ein Allzeittief fielen, erholt sich der Fahrzeugmarkt nur wenige Monate später wieder. Das trifft auch auf Erdgas-Fahrzeuge zu: Im dritten Quartal lagen die Erdgas-Fahrzeugneuzulassungen über denen des Vorjahres, wie die Initiative Zukunft ERDGAS unter Berufung auf Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) mitteilte. So seien im Juli bundesweit 1.124 Erdgas-Fahrzeuge (+ 11 % ggü. dem Vorjahr), im August 884 Erdgas-Fahrzeuge (+ 5 % ggü. dem Vorjahr) und im September 832 Erdgas-Fahrzeuge (+ 32 % ggü. dem Vorjahr) angemeldet worden. Insgesamt entspricht das 2.840 Neuzulassungen für das dritte Quartal 2020.
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Am beliebtesten waren Erdgas-Fahrzeuge wie bisher in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern, heißt es von Seiten der Initiative Zukunft ERDGAS weiter. Besonders PKW seien stark nachgefragt worden (76% der Erdgas-Neuzulassungen). Die Modelle SEAT Arona, SEAT Leon, VW Caddy und Skoda Kamiq hätte die Erdgas-PKW-Neuzulassungen angeführt.
Doch auch im Bereich der Nutzfahrzeuge habe Erdgas punkten können. Knapp jedes fünfte zwischen Juli und September neuzugelassene Erdgas-Fahrzeug sei ein LKW oder eine Zugmaschine gewesen. Vor allem im Schwerlastverkehr sei Erdgas den Angaben zufolge gefragt. So seien im Q3 bundesweit 358 Erdgas-Fahrzeuge der Fahrzeuggruppen LKW > 12 Tonnen und Zugmaschinen zugelassen worden, während es lediglich 30 Elektrofahrzeuge, 4 Wasserstoff-Fahrzeuge, 3 Hybrid-Fahrzeuge und 1 LPG-Fahrzeug gewesen seien, hieß es abschließend.
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Marktraumumstellung in Andernach
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Im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Andernach Energie werden alle Häuser mit Erdgasanschluss auf den Wechsel von L- auf H-Gas im Jahr 2022 vorbereitet. In diesem Zusammenhang startet nach Stadtwerke-Angaben eine Erhebung aller Geräte, die voraussichtlich von Mitte November bis Ende Januar von Monteuren im Auftrag des Netzbetreibers durchgeführt wird.
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Energiefusion in Ost-Sachsen
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Die beiden regionalen Versorgungsunternehmen ENSO AG und DREWAG GmbH wollen zusammengehen und künftig als SachsenEnergie AG firmieren. Wie die Unternehmen am 16. Oktober 2020 mitteilten, würde man damit zum größten kommunalen Versorger Ostdeutschlands und zugleich zum viert größten kommunalen Versorger Deutschlands werden. Formal soll die Fusion zur SachsenEnergie AG und die Umgestaltung der Netze sowie Schaffung der Geschäftsfelder in der Hauptversammlung am 18. Dezember 2020 beschlossen werden. Bis dahin fänden die erforderlichen vorgelagerten Gremienläufe statt.
Wie die Unternehmen weiter konretisierten, solle im Zuge der Fusion der Muttergesellschaften gleichzeitig auch die Transposition der beiden Netzgesellschaften ENSO Netz und DREWAG Netz stattfinden. Aus der bislang gebietsbezogenen Abgrenzung von Gas- und Stromnetz würden zukünftig zwei nach Gasdruckstufen- bzw. Spannungsebenen getrennte Netzgesellschaften hervorgehen. Das gesamte Hochspannungs- und Hochdrucknetz werde danach in einer Gesellschaft vereint, das gesamte Niederdrucknetz in der anderen Gesellschaft gebündelt. Die beiden gut eingeführten Marken DREWAG und ENSO sollen als Produktmarken für die Kunden erhalten bleiben, hieß es weiter.
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Impressum
get AG · Registergericht: Amtsgericht Leipzig · Handelsregisternummer: HRB 17157 · Vorstände: Dr. Christian Backmann, Dipl.-Inf. Lars Quiring · Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Arnd Pölert · Copyright © 2000-2020 GET AG. All rights reserved. |
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